Wir erzählen euch, wie sich junge muslimische Menschen bei uns verlieben, verloben und verheiraten.
Ich bin ein albanischer Junge und meine Schwester verlobt sich gerade. Und ich bin ein türkisches Mädchen und meine Schwester wird sich auch bald verloben.
Ab 19 Jahren dürfen wir verlobt werden. Vorher dürfen die Jungs mehr Freiheit haben, z.B. dürfen sie mehr raus gehen und Mädchen treffen oder in die Disco gehen. Mädchen dürfen nur die Hälfte. Denn Mädchen, die sich immer draußen rumtreiben, die will später keiner heiraten.
Wir können uns selbst einen Beziehungspartner aussuchen und stellen ihn unseren Eltern vor. Die Eltern prüfen dann, ob der Beziehungspartner eine gute Familie hat und ein guter Mensch ist und einer ist, der eine Familie aufbauen kann. Dazu telefonieren sie mit vielen Bekannten und Verwandten und checken die Sozialen Medien über ihn aus.
Es kann auch sein, dass unsere Eltern uns einen Beziehungspartner aussuchen, dann haben wir die Freiheit ihn zu nehmen oder nicht.
Lieben wir eine Person, die zu unseren Eltern nicht passt, dann können wir mit ihm zusammen sein. Aber werden von unseren Eltern nicht mehr akzeptiert und müssen selber einen Weg finden. Wir würden das nie machen und uns lieber eine andere Frau oder einen anderen Mann suchen.
Wenn die Eltern einverstanden sind, findet das richtige Kennenlernen wie bei den Deutschen statt. Wir gehen dann mit dem Beziehungspartner nach draußen, chillen oder gehen was Essen. Wir können auch ins Kino gehen. Aber in die Disco gehen wir nicht zusammen. Und übernachten darf man auch noch nicht bei dem anderen oder umgekehrt.
Die Eltern von dem Jungen und die Eltern von dem Mädchen verabreden sich ein paar Mal, um etwas wichtiges zu besprechen. Bei der Besprechung geht es darum, was passieren kann wenn sie schlechte Sachen machen, z.B. Scheidung oder Fremdgehen. Dann vereinbaren sie eine große Geldsumme, die der Schuldige dem Unschuldigen zahlen muss. Das heißt, wenn z.B. der Mann später die Frau verlässt, muss er dieses Geld ihr bezahlen.
Die Hochzeit dauert immer mehrere Tage. Es werden alle eingeladen, die wir kennen auch von weit her. Dann schenkt man dem Brautpaar viel Geld und Gold.
Wir finden die muslimische Liebeskultur gut, weil wir für unseren Beziehungspartner der Erste sein wollen. Es soll etwas wertvolles und besonderes sein.
Was haltet ihr davon?
Geschrieben von zwei Schülern aus Pulling